Schritt 7 – Verkabelung fertig stellen und Verteiler installieren

Bereits in der Planungsphase kann man sich über weitere Einzelheiten für die  Beleuchtung Gedanken machen. Das eine ist die Verkabelung und Installation der Beleuchtung direkt in den Regalfächern, das andere ist die Leitungsführung hinter und auf dem Regalsystem sowie die Installation der Vorschaltgeräte und Steuerungen für die Beleuchtungsanlage. Wir erinnern uns, dass 26 Zuleitungen hinter den Regalen rausgeführt und schließlich auf dem Regalsystem in Abzwegdosen zusammengeführt werden müssen.

Wir erinnen uns: die Anschlussleitungen an den LED Streifen sind in 2×0,75 mm² ausgeführt. Der Querschnitt von 0,75 mm² ist ein guter Kompromiss aus Leitungsflexibiltät und genügend Querschnitt um Spannungsverluste zu minimieren. Viel größere Querschnitte lassen sich auch nur schwierig an die LED-Streifen anlöten.

Auf dem Regalsystem sind vier Abzweigdosen installiert. Die Abzweigdosen sind untereinander mit NYM 3×1,5mm² verdrahtet. Aus einer Abzweigedose geht es dann mit NYM 3×2,5 mm² und 5×2,5 mm² zum Verteiler, der auf dem Dachboden installiert ist. Im Verteiler sind die Vorschaltgeräte und Steuerungselektronik verbaut. Das untenstehende Bild veranschaulicht nochmals schematisch die Verkabelung.

Die Zuleitung vom Verteiler zur Abzweigdose muss mit 2,5 mm² Leitung ausgeführt werden, ansonsten wäre der Spannungsabfall zu groß. Nach VDE (IEC 60364-5-52 (VDE 0100-520 Anhang G)) sollte der Spannungsabfall nicht größer als 4% der Nennspannung betragen. Die LED-Streifen werden mit 24 Volt betrieben, folglich sollte die Spannung am Ende des letzten Streifens nicht kleiner als 23,04 Volt sein. Das wird auch mit den vorgestellten Querschnitten, die sicherlich die wenigsten Installateure für LED-Streifen verwenden werden, realisierbar sein. Das ist für die sekundärseite der Vorschaltgeräte auch nicht weiter tragisch – der einzige Effekt der Auftritt ist, dass die Helligkeit der LED-Streifen am Ende einer Installationskette etwas abnehmen wird. Es sei vorweggenommen dass der größte Spannungsabfall der Installation auf der 24V Leitung 6% beträgt (also 22,8 V). Das ist für einen Beleuchungsstromkreis der in Kleinspannung ausgeführt ist vernachlässigbar, da das menschliche Auge den Helligkeitsunterschied nicht wahrnehmen kann (das Helligkeitsempfinden ist logarithmisch, nicht linear).

Untenstehende Bilder zeigen die Abzweigdosen auf dem Regalsystem.

Es ist zu sehen, dass an den Abzweigdosen teilweise fast alle Eingänge belegt sind. Die Zuleitungen sind entweder kurz vor der Abzeigdose zugentlastet oder direkt an der Rückwand des Billy Korpus mehrfach zugentlastet. Zum Verdrahten/Verklemmen der Abzweigdose nehme ich ausschließlich Wago 221 Verbindungsklemmen. Auch wenn hier der Haupteinsatzort der Klemme zu sehen ist, das verklemmen von Starrleitern und Litzen nehme ich diese Klemme grundsätzlich auch im Rahmen der Hausinstallation in allen Abzweigdosen. Die Klemme hat den Vorteil, dass sie sehr kompakt ist und durch den kleinen Hebel sehr einfach umgeklemmt werden kann. Meiner Ansicht nach die beste Verbindunsklemme zur Verdrahtung von Abzweigdosen (andere Einsatzorte der Klemme: anklemmen von Leuchten, im Verteiler mit entsprechendem Hutschienen-Traghalter).

Der Verteiler sitzt auf dem Dachboden an einer Wand – er ist das Herz der elektrischen Installation. Er ist etwas vorgesetzt, so dass ein freier Rückraum zum Abtransport der elektr. Verlustleistung in Form von Wärme gewährleistet ist. Für den Abtransport der erwärmten Luft wurde ein 120×120 mm Lüfter rückseitig installiert (andernfalls wäre unter Vollast die vorgesehene maximal zulässige Verlustleistung für den Verteiler überschritten). Der Lüfterausschnitt ist passgenau zu erstellen und ein Lüftungsgitter ist zu installieren. Hier kann auf Komponenten aus dem Hardwarebereich für Computer zurückgegriffen werden (es sind die gleichen Standard 120mm Lüfer die auch in Schaltschränken eingesetzt werden).

Der Hager VA48CN Aufputzverteiler macht die Installation der Komponenten leicht. Er ist mit dieser Art der Installation auch vielmehr Schaltschrank als Verteiler. Es ist auf jedenfall „hübscher“ und ordentlicher als die Vorschaltgeräte an ein Holzbrett an eine Wand zu schrauben, wie es desöfteren gesehen werden kann. Zudem sind die Geräte im Verteiler geschützt installiert.

Es kommen folgende Geräte/Materialien zum Einsatz, die auf den obenstehenden Bildern zu sehen sind:

  • Hager Volta VA48CN mit Quick Connect Klemmen (der Phasenklemmstein ist nicht im Lieferumfang enthalten, genauso wie die Hager VZ408 Kabelabfangschiene) und mit Türe VA48T.
  • Meanwell IDLV-45-24, dimmbar u.a. über 1-10V, Flickerfreier Betrieb durch sehr hohe Frequenzen, es wird nur eine sehr geringe Mindestlast benötigt um dimmen zu können (kein Vergleich zu früheren Meanwell Netzteilen).
  • Eltako FSG71/1-10v, Funkaktor Dimmschalter-Steuergerät für EVG 1-10V.
  • Eltako Funk-Mini-Handsender,  FMH8-RW.

  • BOPLA TSH 35 Hutschienenhalter. Genialer Hutschienenträger der sehr variabel eingesetzt werden kann. Die Vorschaltgeräte und Aktoren sind auf eine Kunstofplatte geschraubt und diese ist wiederrum mit dem BOPLA Hutschienenhalter verschraubt. Es ist auf den Bildern kaum zu sehen – geniales Produkt um Geräte Hutschienenkompatibel zu machen.
  • Meanwell Netzteil 12V für den Betrieb des 12V Lüfter 120x120mm
  • 12 Volt Lüfter Fractal Design Silent Series R3 120mm, Gehäuselüfter; Lüftergitter 120×120.
  • Wago 221 Verbindungsklemme und Wago Befestigungsadapter WAGO 221-500.

Die Eltako Funkaktoren schalten und dimmen die Meanwell Vorschaltgeräte. Das Eltako System hat mich begeistert. Es lassen sehr mehrere Sender auf einen Aktor einlernen. Die von mir genutze Fernbedieung vom Typ FMH8 benötig zudem keine Batterien – ganz clever erzeugt die Fernbedienung durch Tastendruck selbst die benötigte Energie um Funktelegramme zu senden (Piezoeffekt). Eigentlich hatte ich am Anfang gar nicht vorgesehen, mehr als zwei getrennt schaltbare Beleuchtungen zu installieren. Nach Fertigstellung der Regalwand testete ich, wie sich eine Kranzbeleuchtung macht und kam zu dem Entschluss, dass dies sehr gut aussieht. So ist die ursprünglich geplante Installation noch etwas gewachsen. Die Bilder stellen die momentane Installation dar. Mittelfritig werde ich die Eltako FSG71/1-10v wahrscheinlich gegen Eltako FAM14 mit FSG14/1-10V (für die zentrale Installation schon vorgesehen) ersetzen, da die Installation durch ein weiteres Projekt weiter zu wachsen droht.

Im Verteiler/Schaltschrank sollten die Zuleitungen und Gerätschaften beschriftet werden, um nicht selbst den Überblick zu verlieren und die Installation auch für Dritte nachvollziehbar zu machen. Es dient am Ende der Personen- und Gerätesicherheit wenn alles identifiziert und korrekt verkabelt werden kann.

Abschließender Hinweis: Arbeiten an der elektrischen Installation darf nur eine ausgebildete Fachkraft ausführen!

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