Schritt 4 – LED Beleuchtung einbauen

Besonderer Aufmerksamkeit gilt der Beleuchtung des Regalssystems. Eine schicke Beleuchtung kann aus einem durchschnittlichen Möbelstück einen echten Hingucker machen. Die Planung der Beleuchtung hat sehr viel Zeit in Form von Überlegungen und Tests beansprucht. Nicht minder arbeitsintensiv war die Ausführung der Planung, da fast jedes einzelne Fach beleuchtet ist. Die Wahl viel letztendlich auf selbst konfektionierte LED Strips des polnischen Herstellers NEONICA.

Konkret viel die Wahl auf einen LED Strip vom Typ 3528-300 in 24V, in der Lichtfarbe warm-weiß mit 4,8 Watt pro Meter. Mit dem Hersteller hatte ich bei der Lichtinstallation meiner Küchte gute Erfahrungen gemacht. Im Lebensmittelbereich oder als Alleinbeleuchtung sind LED Streifen mit über 1700 Lumen pro Meter und einem CRI von 95 erhältlich. Die Qualität der LED-Steifen und verwendten LEDs sind auf hohem Niveau. Es werden durchweg Kupferleiterbahnen verwendet, es  gibt im Angebot LED Streifen mit hohem Farbwiedergabeindex (CRI) und die Angaben sind stimmig (keine Ware aus fernöstlicher Produktion). Die Lichtfarben können aber je nach Herstellungscharge etwas variieren. Daher sollten die LED Streifen für ein Projekt immer von einer Charge stammen (Nachbestellungen können hinsichtlich der Lichtfarbe kritisch sein). Die Bestellung über den Webshop von Neonica ist unkompliziert, die Lieferung erfolgt über UPS sehr zügig. Die Led-Streifen werden auf kleinen Rollen geliefert (üblich ist eine 5 Meter Rolle).

Ich ziehe 24V Strips grundsätzlich 12V Strips vor, da die höhere Spannung größere Verkabelungswege ohne allzu großen Spannungsabfall erlaubt, doch dazu später mehr.

Wichtig ist sich im Vorfeld Gedanken über die Gesamtinstallation zu machen. D.h. welches LED-Profil verwende ich (welches ist für den Anwendungsfall passend), welche Kabelkanäle installiere ich zur Leitungsführung. Das ganze solle am Ende auch optischen hohen Ansprüchen genügen. Ggf. sollten vorher Muster geordert werden.

Für die Konfektion und Montage der LED Strips wird folgendes benötigt:

 

  • LED Strips (diese sind alle 10 cm teilbar).
  • Temperaturgergelte Lötstation, Flussmittel, gutes Lot.
  • LED Profil (hier Profil SK mit Abdeckung HS opal).
  • Schlauchleitung H03VV-F 2×0,75 weiß (hier ca. 70 Meter)
  • Kabelkanal Kleinhuis Minikanal reinweiß 9,5×10 mm LCD86.3 – (hier ca. 6 Meter).
  • Lichtblende in Form von einem Kunststoffwinkelprofil 20/20 (hier ca. 17 Meter).
  • Elektrikerwerkzeug wie Abisolierzange, Kabelschere, …
  • Schrumpfschlauch und Heißluftgebläse.
  • Akkuschrauber, Bohrer (Holz und Metall), Senker, Schrauben.
  • Messchieber.
  • Doppelseitiges Klebeband und Beschriftungsband.

Der Rest ist Fleißarbeit. Zunächst empfiehlt es sich  einen Plan zu machen, welche Verkabelungen wie konfektioniert werden müssen (jeweils Länge der Zuleitung, Abstand der LED-Strips zueinander).Wie auf dem nachfolgenden Bild zu sehen ist, gibt es einige Durchgangsverkabelungen (gelb markiert). Hier muss besonders sorgfältig konfektioniert werden, damit die einzelnen LED-Streifen später auch tatsächlich mittig sitzen.  Dafür zeichne ich mir  eine Schablone auf eine Arbeitsplatte um zügig arbeiten zu können. Alle roten Pfeile repräsentieren Einzelverkabelungen, bei denen jeweils nur ein LED-Strip am Ende angelötet ist.

Bei der Konfektion der LED-Steifen sollte gewissenhaft gearbeitet werden. Die Lötstellen werden zunächst mit dem Flussmittelstift leicht mit Flussmittel benetzt. Bei  Verwendung des Stannol X32-10i kann kurze Zeit später direkt gelötet werden, zudem ist die Anwendung sehr einfach. Bei einer eingestellten Temperatur von 270°C werden mit dem Lot kleine Lötpunkt auf die vorgesehenen Stellen der LED-Streifen gesetzt. Die abgesetzen und abisolierte Leitungen können dann sehr einfach angelötet werden. Die Litzen sollten nach dem Abisolieren verzinnt und gekürzt werden, dann geht das anlöten besonders leicht. Am Ende wird über jede Lötstelle in kurzes Stück Schrumpfschlauch geschrumpft.

Wenn alles in einer einheitlichen Farbe gewählt wird, sieht das Endergebnis recht ansprechend aus. Bereits nach der Fertigstellung einer Konfektionierung sollte das fertige Kabel beschriftet werden um später nicht den Überblick zu verlieren. Hier ist ein Beschriftungsgerät/Etikettendrucker besonders hilfreich. Wer viel selbst im Rahmen einer Hausinstallation erledigt (Netzwerk, Satelitenempfangsanlage, Elektrik…), der wird sich über einen Etikettendrucker der fast alle Beschriftungsarten beherrscht schnell freuen. Das hier abgebildete Gerät ist zudem recht preiswert – ich möchte es nicht mehr missen.

Nach der Konfektionierung werden die Leitungsstränge mit den LED-Streifen installiert. Unten im Bild eine der langen Durchgangsverkabelungen, für die zuvor die Bohrungen erstellt wurden.

Schließlich müssen die Blendprofile und die LED-Aluprofile abgelängt werden. Ich habe mir dazu einen Längenanschlag auf einem Kappsägenuntergestell gebaut. Es empfiehlt sich, jeweils alle 42 Ablängungen hintereinander durchzuführen. Es wurden also 42 Winkelprofile mit 362 mm und 42 LED-Profile mit 110 mm Länge zurechtgeschnitten. Bei den LED-Aluprofilen wurden nach dem Ablängen jeweils 2 Bohrungen erstellt, die dann noch etwas nachgesenkt wurden.

 

Installation der Lichtblende

Für die Installation der Lichtblende wird der Messchieber auf den benötigten Abstand eingestellt. So haben alle Lichtblenden definiert den gleichen Abstand zur Vorderkante. Das LED-Profil sitzt stets mittig in den Regalfächern. Auf das Winkelprofil und das LED-Aluprofil wird etwas doppelseitiges Klebeband angebracht. Dieses dient nur zur temporären Fixierung. Mit Hilfe des Messschiebers kann das Profil exakt plaiziert werden. Anschließend wird mit einem 2 mm Holzbohrer kurz duch die beiden Profile in die Spanplatte gebohrt und mit passenden Schrauben werden beide Profile festgeschraubt. Anschließend kann das Klebeband auf der Rückseite des LED-Streifens abgezogen und der LED-Streifen in das Profil eingeklebt werden.

 

Als nächster Schritt wird die Abdeckung für das LED-Profil auf Maß geschnitten (nicht zusammen mit den Profilen auf einer Kappsäge schneiden, die Hartplastikabdeckungen würden dann an verschiedenen Stellen unkontrolliert abplatzen). Mit einer Blechschwere etwa lässt sich die Abdeckung (hier HS-Opal) sehr gut schneiden. Die Abdeckungen minimieren im Übrigen die Punktbildung und streuen das Licht gleichmäßiger. Die zurechgeschnittene Abdeckung des LED-Profils wird in das Alu-Profil eingeklickt – das Ergebnis  nach der ganzen Arbeit sieht schon recht gut aus.

Das LED-Profil dient also nicht nur zur Kühlung der LEDs, wenngleich dieser Effekt die Lebensdauer der LEDs erhöhen kann, inbesondere bei sehr performanten LED-Profilen. Es dient auch der Fixierung der LED Streifen und die Abdeckung fungiert als Streuscheibe. Nachdem die Druchgangsverkabelung erledigt ist wird als optischer Abschluss und zur Fiixierung der Anschlussleitung der Minikabelkanal installiert. Danach sieht die Installation schon sehr ordentlich aus. 

Eine Testung der Installation ist vor der finalen Leitungsverlegung angebracht (selbstverständlich wurde auch nach jeder fertigen Konfektionierung getestet). Auf dem nachfolgenden Bild waren schon einige Regalabteilungen verkabelt und wurden erstrahlt. Was gibt es schöneres als endlich mal zu sehen, warum man sich diese ganze Arbeit macht.

Nach der Fertigstellung aller Installationen und dem erfolgreichen Testen der installierten Beleuchtung werden die Leitungen auf der Rückseite der jeweiligen Regalelemente fixiert.

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